Studierende, Teilnehmende, Mitarbeitende: Genderleichter Umgang mit Partizipien

von Eva-Maria Lerche

Ist Ihnen schon aufgefallen, dass in Nachrichten inzwischen oft von Demonstrierenden und Teilnehmenden die Rede ist? Dass die Mitarbeiter zu Mitarbeitenden werden? Und dass niemand mehr Studenten, sondern Studierende sagt?

Diese Partizipien wirken manchmal, wenn wir sie zum ersten Mal hören, noch ungewohnt (ähnlich wie das Wort Omikron, an das wir uns erst gewöhnen mussten und das nun allen locker von den Lippen geht). Tatsächlich aber nutzen wir schon längst solche Partizipien als Bezeichnungen für Personengruppen, die wir über ihre Tätigkeit definieren. Denken Sie nur an Vorsitzende, Auszubildende und Gleichstellungsbeauftragte. Die Partizip-Formen im Plural sind deshalb eine leicht umzusetzende Möglichkeit, genderneutral zu formulieren. Denn Sie wissen schon intuitiv, wie Sie sie grammatisch bilden müssen.

Partizipien sind nur ein Beispiel für gendergerechte Sprache. Für alle, die tiefer in das Thema einsteigen möchten, hat der Duden Verlag mit Genderleicht gerade wieder einen wunderbaren Ratgeber herausgebracht. Die Autorin Christine Olderdissen zeigt, welche vielfältigen Möglichkeiten unsere Sprache bietet, alle einzubeziehen und nicht nur scheinbar mitzudenken. Die Erklärungen sind auch ohne Germanistikstudium bestens verständlich und die vielen Beispiele lassen sich direkt in die eigene Schreib-Praxis übertragen.

Buchtipp:

Christine Olderdissen (2022): Genderleicht. Wie Sprache für alle elegant gelingt. Berlin: Duden-Verlag